Jahreshauptversammlung 2016

Am 13. März 2016 fand im Tennis-In in Jülich-Koslar die alljährliche Jahreshauptversammlung des Naturschutzvereins Koslar statt. Nach der Begrüßung der Anwesenden und die Eröffnung der Versammlung durch den 1. Vorsitzenden Willi Prömpers, gedachte man im stillen Gedenken der verstorbenen Mitglieder. Es konnten diesmal keine neuen Mitglieder begrüßt werden, somit wurde zum nächsten Punkt der Tagesordnung übergegangen.

Der Tätigkeitsbericht des Vorstandes wurde durch Karin Grün vorgetragen, die damit in einem kurzen  Jahresrückblick die in 2015 durchgeführten Aktivitäten in Erinnerung brachte. So war da die Patenschaft für einen Kiebitz im Jülicher Brückenkopfzoo, das große Insektenhotel, das im Mai im Wald aufgestellt wurde, im April war ein Treffen mit der Kreisbauernschaft, Kreisjägerschaft und der biologische Station. Die geplante Wanderung auf der Sophienhöhe fand leider nicht statt, soll aber in 2016 eingeplant werden. Die Waldwege wurden mit einer neuen Splitschicht versehen und wurden so wieder in einen guten Zustand gebracht. Die Wege sollen von Blätter befreit werden, hierfür kann der vereinseigene Laubbläser verwendet werden. Der Naturschutzverein hat sich ebenfalls gegen das Fällen der Kastanienbäume entlang der Rur ausgesprochen. Bezüglich das Mähens von Grünstreifen und öffentliche Grünflächen hat der 1. Vors. Kontakt mit dem städtischen Bauhof aufgenommen. Über den Umweltbeirat der Stadt Jülich wurde mit der Stadt gesprochen Verkehrskreisel mit eine Wildblumenmischung einzusäen, um die Bienen und Insektenvielfalt zu erhalten. Hierzu gab er den Anwesenden eine kurze Erläuterung über die Handhabung und den Nutzen für Bienen, Insekten, Vögel und andere Tiere in dem sich jährlich wiederholenden Zyklus.

Ein weiteres Anliegen des 1. Vors. war die Bearbeitung der Straßenränder. Diese werden mittlerweile so bearbeitet dass, nichts mehr zum Blühen kommen kann und auch keine Nistmöglichkeit mehr vorhanden sind. Das Ansprechen dieser Themen sollte Aufgabe des Naturschutzvereins sein. Etwas zu ändern wird nur gelingen in dem man mit den Betroffenen und Beteiligten redet.

Landschaftswart M. Neulen lobte den 1. Vors. W. Prömpers für seinen unermüdlichen Einsatz für die Natur und den Willen einiges positiv zu ändern. Er gab aber auch zu bedenken dass, nicht nur die Stadt, bzw. das Land in die Pflicht genommen werden sollten aber auch jeder Bürger selbst die Möglichkeit hätte seinen Teil dazu beizutragen sollte. Hierzu erwähnte er dass in Mode geratene versiegeln und schottern von Vorgärten, dadurch ist kaum noch Natur für Insekten übrig. Der 1. Vors. lobte den Landschaftswart ebenfalls für seine Arbeit als Landschaftswart und würdigte sein Bestreben und Arbeiten für eine möglichst intakte Natur. Bei der Gestaltung der Vorgärten wird teilweise auch die älter werdende Gesellschaft sichtbar. Nicht jeder kann die Arbeit noch selbst erledigen oder hat die finanzielle Möglichkeit den Vorgarten pflegen zu lassen.

Von Kassiererin Anna Klocke wurde der Kassenbericht des Jahres 2015 vorgetragen. Die Patenschaft, den Posten für die Anfertigung und Aufstellung des Insektenhotels und die Versicherung waren der Hauptteil der Ausgaben. Die Einnahmen setzten sich aus Mitgliedsbeiträge und Spenden zusammen. Die beiden Kassenprüfer Jo Kirchberg und Lydia Ernst haben die Kasse geprüft und fanden diese in Ordnung, sauber geführt und ohne Beanstandung. Beide fehlten aber auf der Versammlung wegen Krankheit bzw. familiärer Verpflichtungen. Sie hatten den Bericht der Kassenprüfung unterschieben dem Vorstand vorgelegt, somit wurde die Entlastung des Vorstandes beantragt. Diese wurde umgehend mit 4 Enthaltungen und ohne Gegenstimme dann erteilt.

Die Durchführung der Neuwahl des 1. Vors. wurde von Hr. Dr. K. Sturm übernommen. Er schlug die Wiederwahl des bisherigen 1. Vors. vor. Dieser Vorschlag wurde einstimmig bis auf eine Enthaltung  angenommen. Bei der Frage ob er die Wahl annehmen würde, stimmte Herr Prömpers zu und ist somit für zwei weitere Jahre im Amt. Er bedankte sich für das in ihm gesetzte Vertrauen, gab aber zu bedenken das er auch nicht mehr der Jüngste wäre und in 2 Jahren der Naturschutzverein 40. Jahre besteht und er dann die Aufgaben gerne in jüngere Händen sehen würde. Anschließend wurden die übrigen Vorstandsmitglieder gewählt.

Da die bisherige Schriftführerin K. Grün, nicht mehr zur Verfügung stand, wurde Herr H. Jaegers für das Amt vorgeschlagen. Gewählt wurden: stellvertretender Vorsitzender:   Thomas Doppler, 1 Enth. keine Gegenstimme, Kassiererin: Anna Klocke, 1 Enth., keine Gegenstimme, Schriftführer: Hubert Jaegers, 1 Enth., keine Gegenstimme. Als Beisitzer wurden Frau K. Grün, Frau G. Prömpers, Frau B. Sturm und Herr G. Gaspers und Herr M. Ernst einstimmig gewählt. Zu Kassenprüfern wurden die Herren Bernd Granderath und Jürgen Böll ebenfalls einstimmig gewählt.

Unter verschiedenes wurde durch Herrn B. Granderath die Anfrage gestellt, ob der Naturschutzverein sich an der 40 Jahrfeier der Bürgerhalle beteiligen würde. Dies ist der Fall, wie und womit soll aber auf eine separat Sitzung besprochen werden.

Weiter wurde noch angeregt den Ortsvorsteher P. Wagner anzusprechen für eine Straßenreinigung  wegen den Hinterlassenschaften des Karnevalsumzugs, sowie für den Schwarzen weg.

Der 1. Vors. begrüßte den Herrn Erich Gussen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft und dankte ihm für die Bereitschaft einen Vortrag zum Thema: Landwirtschaft und Naturschutz zu halten.

In seinen Vortrag erläuterte Herrn Gussen mittels Bilder den Wandel der Landwirtschaft während der letzten 150 Jahre, am Beispiel der Region Güsten, Welldorf und Umgebung. Der Rückgang der Waldflächen, das Entstehen einer Bahnlinie sowie einer Vielzahl an asphaltierten Straßen, mit dementsprechenden Folgen für die Natur. Das Entstehen der Sophienhöhe und das verschwinden einer großen Agrar- und Waldfläche durch den Tagebau Hambach. Jetzt nach gut 35 Jahren, ist der Baumbewuchs auf der Sophienhöhe noch immer keine volle Kompensation für den Verlust des Hambacher Forstes. Das gilt auch für die Tierarten- und Insektenvielfalt in dem Gebiet. Die Landwirtschaft hatte ebenfalls einen erheblichen Flächenverlust hinzunehmen. Durch die Entwicklung der landwirtschaftlichen Maschinen und eine optimale Bearbeitung, konnten die Erträge trotzdem um ein vielfaches gesteigert werden. Der Personaleinsatz konnte durch die Technisierung außerdem erheblich reduziert werden.

Auch das Wachstum der Ortschaften und das Entstehen von immer mehr Industrieparks führt zu einem erheblichen Verlust von sehr guten Ackerböden. Der dafür eingesetzte Flächeausgleich gleicht das nur geringfügig aus, so das immer mehr landwirtschaftliche Flächen verloren gehen.

Auf bebaute, asphaltierte Flächen wächst kein Brot und ebenfalls keine Blüten tragenden Pflanzen die Insekten am Leben halten.

Trotz immer knapper werdenden Ackerflächen sind heute viele Landwirte doch wieder mehr bemüht der Natur etwas Fläche zu geben. Mittels verschiedener Förderprogramme kann der Landwirt einen Ausgleich bekommen für das Säen von Wildblumensaat in der Natur abgetretenen Randstreifen. Sicher ist auch jeder Landwirt um Naturschutz bemüht, schließlich lebt er ja auch von einem natürlichen Umfeld. Naturschützer und Landwirte sollten im Dialog bleiben und so gemeinsam miteinander sich für eine intakte Natur einsetzen.

Der 1. Vorsitzender bedankte sich bei Herrn Gussen für diesen interessanten Vortrag und hofft auf eine weitere gute Zusammenarbeit.

Anschließend gab es zur Stärkung eine leckere Frühlingssuppe und genügend Zeit um in lockerer Runde sich auszutauschen.

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