Tiere und Pflanzen 2012 - allgemeine Informationen

Zu den Lebewesen des Jahres 2012 wurden dieses Mal viele relativ unbekannte Tiere und Pflanzen gewählt. Über die vorwiegend im Hochgebirge vorkommende Gämse weiß man nur wenig, ebenso ist nur wenigen bekannt, dass es sich beim Neunauge strenggenommen nicht um einen Fisch handelt. Mit der Heidenelke ist wieder eine unauffällige Blume des Jahres gewählt worden, deren Bestand durch intensive Landwirtschaft und Flächenverbrauch gefährdet ist. Auch das Kleine Nachtpfauenauge und der Hirschkäfer, der graue Leistling als Pilz des Jahres und die Dohle gelten als gefährdet. Die Auszeichnung in diesem Jahr lenkt so den Blick der Öffentlichkeit auf die Schutzbedürftigkeit diese seltenen Pflanzen und Tiere.

Insekt des Jahres 2012: der Hirschkäfer (Lucanus cervus)

Insekt des Jahres 2012: der Hirschkäfer (Lucanus cervus)Der Hirschkäfer gehört zu den größten Käfern in Europa. Den Namen erhielt er aufgrund der geweihartigen Oberkiefer der männlichen Käfer. Hirschkäfermännchen können bis zu 75 mm groß werden, Weibchen werden etwa halb so groß. Die Larven der Hirschkäfer leben mehrere Jahre im Boden an kranken und toten Bäumen, da sie für ihre Entwicklung Totholz benötigen. Nach der Verpuppung und dem Schlüpfen leben die Käfer noch ungefähr einen Monat. Der Hirschkäfer gilt als stark gefährdet und steht auf der Roten Liste. Da es nicht mehr genug alte Eichenwälder mit Totholz gibt, findet der Käfer keine geeigneten Lebensräume mehr. Der Hirschkäfer steht gemäß der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie unter Schutz.

Hier erfahren Sie mehr über den Hirschkäfer

Vogel des Jahres 2012: die Dohle

Vogel des Jahres 2012: die DohleDie Dohle ist ein typischer Kulturfolger und hat Dörfer und Städte zu ihrer Heimat gemacht. Der Vogel gilt als sehr intelligent, jedenfalls kann die Dohle zahm werden und Stimmen imitieren. Die Dohle brütet gerne in Schornsteinen und Kirchtürmen, findet aber immer weniger Möglichkeiten hierzu, da viele Brutstätten verschlossen werden. Um die Dohle zu schützen und ihren Bestand in Städten und Dörfern zu erhalten, haben der NABU und der bayerische Landesbund für Vogelschutz die Dohle zum Tier des Jahres 2012 gewählt.

Hier erfahren Sie mehr über die Dohle:

Schmetterling des Jahres 2012: das kleine Nachtpfauenauge

Schmetterling des Jahres 2012: das kleine NachtpfauenaugeSeinen Namen verdankt das Kleine Nachtpfauenauge den auffälligen Flecken auf den Flügeln. Sie dienen zur Abschreckung von Fressfeinden. Die Raupen spinnen sich im Spätsommer ein und schlüpfen im folgenden oder übernächsten Frühjahr. Die Schmetterlinge selbst nehmen keine Nahrung auf, sondern zehren von den Reserven aus der Zeit als Raupe. Daher leben sie nach dem Schlüpfen auch nur wenige Tage. Der Schmetterling kommt in naturnahen offenen Landschaften oder verwilderten Gärten vor, der Bestand ist aber wegen des starken Flächenverbrauchs und der Einschränkung des Lebensraumes zurückgegangen. Daher steht er auf der Vorwarnliste gefährdeter Tiere.

Hier erfahren Sie mehr über das kleine Nachtpfauenauge:

Fisch des Jahres 2012: das Neunauge

Fisch des Jahres 2012: das NeunaugeObgleich das Neunauge zum Fisch des Jahres gewählt wurde, gehört es streng genommen nicht zu den Fischen, sondern zu den Rundmäulern. Neunaugen bilden somit eine eigene Klasse innerhalb der Wirbeltiere. Ihren Namen verdanken sie den seitlichen Kiemenöffnungen.

Neunaugen waren früher weit verbreitet und ein häufiger Speisefisch. Durch Regulierung und Verschmutzung der Gewässer ist der Bestand weit zurückgegangen, hat sich in den letzten Jahren aber erholt. Dennoch sind weitere Anstrengungen zum Erhalt der Neunaugen notwendig.

Hier erfahren Sie mehr über das Neunauge: